Der August neigt sich so langsam seinem Ende entgegen. Die Tage werden bereits merklich kürzer, die Nächte deutlich kühler. Im Sonnenhof haben die Cannas jetzt bald ihre maximale Wuchshöhe erreicht. Gäste meinten heute in Anbetracht der beeindruckenden Pflanzen, dass hier „Hexerei im Spiel sein muss“. Nein – Hexerei ist es sicher nicht. Der sehr heiße Sommer ist den aus subtropischen und tropischen Regionen Zentral- und Südamerikas stammenden Knollenpflanzen sehr gut bekommen. Dazu kommt die tägliche Versorgung mit ausreichend Wasser. Außerdem müssen die Kübel eine ordentliche Größe haben und mit nährstoffhaltiger Erde gefüllt sein. Eine große Portion Liebe darf nicht fehlen. Seit 2017 beschäftigen wir uns mit der Herstellung von besonders nährstoffreichem und dauerhaftem Kompost. Beim Aufsetzen des Komposthaufens wird immer mal biologisch aktivierte Pflanzenkohle zugegeben. Die Pflanzenkohle fungiert als „Schwamm“, der sich mit Nährstoffen und den benötigten Bodenlebewesen vollsaugen kann. Die Blüherfolge und ebenso die Ernteerfolge in unserem Gemüsegarten bestätigen die tolle Wirkung dieser Erde. An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis auf die Webseite www.pflanzenkohle.info von Horst Wagner aus Meißen hinzuweisen, bei dem wir im Frühjahr 2017 ein „Kompostseminar“ besuchten. Ich hoffe sehr, dass sich viele Menschen im Sinne einer gesunden Umwelt dieses Wissen zunutze machen. Vor allem in unserer industrialisierten Landwirtschaft ist ein Umdenken unumgänglich. Vielleicht trägt der Extremsommer 2018 dazu bei.
„Kompostierung ist nicht viel anders als Kuchenbacken. Zuerst muss man die richtigen Zutaten in den richtigen Mengen haben… Auch wenn der Bäcker alle Zutaten auf einen Haufen legt, hat er noch längst keinen Kuchen, es kommt auf den Backprozess an.“ (Wolfgang Storl in: Der Garten als Mikrokosmos, Knaur, München)
27.August 2018, Andrea Hoffmann